Für dieses Gutachten wird mit einem Landeszuschuss in Höhe von 8000 Euro gerechnet. Von den dann verbleibenden 42 000 Euro will der Landkreis 60 Prozent (rund 25 000 Euro) übernehmen. Der restliche Betrag wäre von den beteiligten Städten und Gemeinden zu tragen.
Christian Renkert (CDU) schlug ein anderes Vorgehen vor. Er riet dazu, die beiden vorliegenden Studien erst einmal zu vergleichen, bevor eine neue in Auftrag gegeben wird. Mit diesem Ziel soll sich die interkommunale AG Kandertal-S-Bahn zeitnah treffen, abwägen und beraten.
Auch Ulrich May (Freie Wähler) sprach sich für dieses Vorgehen aus. Er kritisierte zudem die Vorwürfe, die nach Bekanntwerden der Machbarkeitsstudie aufgetaucht waren, der Landkreis habe durch Unterlassung ein besseres Ergebnis verhindert. Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler erwähnte ein Entschuldigungsschreiben, das diesbezüglich mittlerweile eingegangen sei.
Sorgfalt vor Schnelligkeit
„Sorgfalt vor Schnelligkeit“ wollte auch Klaus Eberhardt (SPD) walten lassen, warnte jedoch vor Euphorie. Man könne Parameter nicht nach Belieben austauschen.
Peter Schalajda (Grüne) kritisierte, dass in der Machbarkeitsstudie der SMA nur das ausgewählte Betriebskonzept mit einem Halbstundentakt und Zügen, die im Wechsel nach Basel und Lörrach fahren, in Betracht gezogen wurde. Die Aufgabenstellung jedoch hätte vielmehr lauten müssen, mit Engagement und Kreativität ein Betriebskonzept zu entwickeln, das erfolgreich funktionieren kann. Auch er sprach sich für eine eingehende Analyse der vorliegenden Gutachten aus, bevor das Projekt bei einer Nachuntersuchung erneut Schiffbruch erleide. Bernd Martin (Grüne) mahnte zudem die Dringlichkeit an: „Es geht auch um die Zeitachse.“
Vor der nächsten Kreistagssitzung, so der Beschluss, will man sich nun mit den Unterschieden der beiden Gutachten auseinandersetzen und so die Kriterien für die neue standardisierte Bewertung schärfen, wie es Landrätin Marion Dammann ausdrückte.